Name des KMU | Stadtwerke Wismar GmbH |
Sitz | Flöter Weg 6-12, 23970 Wismar |
Gründungsjahr | 1991 |
Mitarbeitende | 80-100 |
Branche | Energie- und Wasserversorgung |
Als kommunaler Energieversorger für die Hansestadt Wismar und die Region beliefern die Stadtwerke Wismar GmbH bereits 45.000 Privathaushalte und Unternehmen mit Strom, Erdgas, Fernwärme und Wasser. Derzeit betreibt das Unternehmen Stromversorgungsanlagen mit einer Netzlänge von 481 km und Erdgasversorgungsanalgen mit 261 km Rohrnetzlängen. Zu den Wärmeversorgungsanlagen gehören 2 Heizwerke sowie Einzelanlagen. 40 Brunnen, 2 Wasseraufbereitungsanlagen und 3 Wasserspeicher sorgen für die Versorgung der Wismarer/innen mit frischem Trinkwasser von ausgezeichneter Qualität.
Die zentrale Verwaltung der Stadtwerke Wismar befindet sich in einem Gebäude aus den 1960er Jahren, das einmalig nach der Wiedervereinigung modernisiert wurde. Verwaltungsgebäude unterliegen spätestens seit der Corona Pandemie einem sehr starken Wandel. Neue Arbeitsformen durch Digitalisierung, Home-Office, Telearbeit, Fachkräftemangel und gestiegene Anforderungen an die Qualität des Arbeitsplatzes (Gebäudeklima, Gesundheit usw.) stellen neue Anforderungen an die vorhandenen Gebäude im Bestand. Durch die Zeitenwende werden darüber hinaus zusätzliche Forderungen an den Energieverbrauch und Emissionen durch den Gesetzgeber gestellt, sodass die bestehenden Gebäudehüllen und die Technik aus ökonomischen, ökologischen und unternehmerischen Gründen nicht mehr den geforderten Standards entsprechen und daher baulich verändert werden müssen. Um die wesentlichen Veränderungen der aktuellen Anforderungen bewältigen zu können, sind neue zukunftsfähige Konzepte für den Umgang mit dem Gebäudebestand erforderlich.
Die Hochschule Wismar unterstützt das Unternehmen bei der Ideenfindung für eine zukunftsweisende Modernisierung des Hauptverwaltungsgebäudes und bei der Entwicklung eines ganzheitlichen Konzeptes, das modellhaft aufzeigt, wie der Instandhaltungsstau des Bestandes durch energetische Maßnahmen und durch die Einbeziehung von Fördermitteln behoben werden kann. Gerade am Anfang der Planung, bei der Grundlagenermittlung und Auswertung der Konzeptvarianten, sind digitale Werkzeuge und Bilanzierungsmethoden sehr hilfreich. Hier kommen die Experten aus dem Mittelstand-Digital Zentrum Rostock zum Einsatz und bringen ihr Wissen in die Begleitung des Projekts, angefangen von Berechnungen und Analysen mit einfachen Online-Tools bis zu energetischen, funktionalen und räumlichen Simulationen. Durch die Gegenüberstellung der Bilanzen des Bestandes und der vorgeschlagenen Konzepte (Digitaler Zwilling) wird eine Entscheidungshilfe für die Umsetzung einer Modernisierung gegeben.
Festsetzung der Projektziele
Projektziel ist die Vermittlung digitaler, frei zugänglicher Hilfsmittel an Planende, um die Entwicklung nachhaltiger und ressourcen- und energieeinsparender Objekte zu erleichtern. Diese digitalen Werkzeuge werden bei den ersten Planungsphasen (Grundlagenermittlung, Entwicklung und Auswertung der Konzeptvarianten) für eine zukunftsweisende Gebäudemodernisierung am Beispiel des Hauptverwaltungsgebäudes der Stadtwerke Wismar angewendet.
Ortsbesichtigung
Am Dienstag den 26. März 2024 hat die Ortsbesichtigung bei den Stadtwerken Wismar stattgefunden, bei der auch die Studierenden der Hochschule Wismar mit dabei waren. Die Ortsbesichtigung ist wesentlich für eine gründliche Analyse des Standorts und Bestandsgebäudes, die essenzielle Bausteine für die Problemstellung, Feststellung der Ziele und Entwicklung eines ganzheitlichen nachhaltigen Konzeptes darstellen. „Als Stadtwerk sind wir wichtiger Akteur der Energiewende. Neben der Umstellung unserer Versorgung, wollen wir unseren eigenen Energieverbrauch optimieren und aufzeigen, welche Möglichkeiten einer Modernisierung von Bestandsgebäuden es gibt“ so Herr Andreas Jarfe, Strategie‑ und Projektkoordination der Stadtwerke Wismar GmbH.
Nächste Schritte
Das Mittelstand-Digital Zentrum Rostock begleitet das Projekt durch die Anwendung digitaler, frei zugänglicher Hilfsmittel bei der Grundlagenermittlung und -auswertung. Hier gehören Online-Tools wie zum Beispiel ubakus.de zur Bewertung der bauphysikalischen Eigenschaften der Bauteile (Wärmeschutz, Feuchteschutz), bauteileditor.de (Lebenszyklusanalyse) oder OpenStudio/ EnergyPlus Software für die energetische Simulation des Gebäudes aber auch einfache Faustformeln für das Bilanzieren von Energiebedarfen und -gewinnen. Diese Vorgehensweise wird dokumentiert und im Form eines Leitfadens auf der Webseite des Mittelstand-Digital Zentrums Rostock zur Verfügung gestellt.